Leopold Weber

Winterfrühling

Der Winter strahlt. Die Sonne rollt
Einsam durchs Blau ihr klares Gold.

Einöd im Tal. Es tropft und taut
Vom Hüttenbach in leisem Laut.

Am Berghang glänzt der Schnee so rein,
Dort schläft der Wind im Sonnenschein.

Ein Birkenbaum, allein und kahl,
Die Hängezweige hebt im Strahl.

Er blinzt ins blaue Gotteslicht,
Das brennt ihm überm Wipfel dicht.

Ein Meislein hüpft ganz sacht im Baum,
Ein Seelchen zirpt – du hörst es kaum.

Quelle:
„Vom Reichtum der deutschen Seele – Ein Hausbuch deutscher Lyrik“
hrsg. v. Georg Virnsberg, verlegt bei Dollheimer, Leipzig, 1928

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