Rudolf G. Binding

Sonette der Verschmähten - Nr. 2

Dunkler Tod: – umschließt mich wieder, ihr Hände!
Tränen brauchen mich nicht noch zu ertränken.
Nichts bin ich. – Es spült um verlassene Lände
nur ein Leib mit kalten schweren Gelenken.

Törichter Leib! Was stößt du noch gegen die Wände
einer verschloßnen Welt wo sich liebend verschränken
Menschen mit Menschen! Daß sie dich noch einmal schände?
Tiefe des Grauens – vermag sie mich nicht zu versenken?

Muß ich schon wieder lockender Stimme lauschen?
– süßer Stimme! o süß weil sie ruft die Glücklose.
Weh! Das Unmögliche ruft um mich zu berauschen.

Wie soll die Blume entblättert im wilden Gekose
anderer Sonne nun zarter erblühn? – Die Rose
wird mit den Hagebutten des Herbstes nicht tauschen.


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